Sonntag, 24. Juli 2016

Das Café am Rande der Welt von John Strelecky - oder auch das Buch, das dein Leben verändern kann! | Rezension


Zwei Stunden, die dein Leben verändern können. Anders kann ich es nicht sagen. Und ich glaube, ich habe das noch nie so gesagt. Klar, klingt erstmal ziemlich dramatisch. Und vielleicht ist es das auch. Das entspringt allerdings nicht nur meinem angeborenem Hang zu einer gewissen Theatralik - sofern das übertrieben ausladende Gestikulieren mit meinen Händen gerade überhaupt zwischen den gegenwärtigen Zeilen hervorkommt? Okay. Verstehe. Tippen und gleichzeitig wild gestikulieren funktioniert nicht so gut. Unglaubwürdig! Aber zwischen den Pausen, liebe GLÜCKSpilze, mache ich das ganz sicher. Da. Gerade nochmal. Jetzt bin ich aber wieder hier.

Also:  Das Café am Rande der Welt von John Strelecky ... ja, dieses Buch ist zweifelsohne nicht irgendeine Lektüre. Natürlich, das ist allein schon an der Tatsache abzulesen, dass es sich immer noch hartnäckig auf Platz 1 der Spiegelbestsellerliste hält und immerhin bereits in 26 Sprachen übersetzt wurde.

Versteht sich ja von selbst, dass ich da gleich mal zuschlagen musste, als es mich beim Buchladen meines Vertrauens aus dem Regal her anlächelte. Nicht, weil es vielversprechend im Bestsellerregal thronte (okay ... auch), sondern viel mehr, weil in seinem Titel ein "Café" enthalten ist und dann auch noch "am Rande der Welt" - da wollte ich natürlich gleich mal hin entschwinden, denn ich liebe Cafés und wenn es dann auch noch ganz weit weg ist ... umso besser! So eine Pause vom Alltag kam mir ganz gelegen. Also bin ich entschwunden. In das Buch, nicht in ein Café und das auch nicht in einem Café (ja, wäre schon sehr passend gewesen), sondern im Schwimmbad, wo ich das kleine Büchlein, mit seinen überschaubaren 127 Seiten, auch geradezu mütterlich vor jeglichem Kleinkindgeplansche beschützt habe. 

John Strelecky, der das Buch nach einem prägsamen Erlebnis im Alter von 33 Jahren geschrieben hat, entführte mich für etwa zwei Stunden weg aus der Realität und hinein in eine Welt, die unserer gar nicht mal so unähnlich sieht, uns allerdings mit Fragen konfrontiert, vor denen wir bis dato vielleicht eher davon gelaufen sind. Geradezu philosophisch erscheint es da, dass sie dem Protagonisten John, ein sonst gestresster Manager, der sich auf der Suche zu seinem Urlaubsziel im Nirgendwo verfährt und dann auf besagtes Café stößt, ausgerechnet am Rande der Welt begegnen. Als könnte man diese Fragen auch nur ganz, ganz, ganz weit hinten in unserer Seele entdecken, wenn wir uns nur die Zeit nehmen einmal ruhig zu werden, um aus unseren Gewohnheiten auszubrechen. 

Ganz unversehens sieht sich John den drei großen Fragen des Lebens gegenübergestellt: "Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?" Sowohl die Bedienung, Gäste und der Eigentümer des Cafés nehmen sich Zeit mit John darüber zu sprechen. Der nicht nur selbst neue Erkenntnisse in dieser Nacht gewinnt, sondern auch uns, also den Lesern, wird auf einfache, unterhaltsame und doch sehr tiefgründige Art und Weise der Spiegel vor das Gesicht gehalten. Das Café am Rande der Welt - ob nun in einem Café gelesen oder nicht - regt auf herrlich leichte Art und Weise zum Nachdenken an. Nicht nur zu irgendwas, sondern zu den ganz großen, essentiellen Fragen des Lebens, die - wenn einmal beantwortet - unsere Welt in ein völlig neues Licht tauchen könnten. 

Aber ich muss auch sagen, dass - wie mit vielen tiefgründigen Dingen - nicht jeder dieses Buch mit einem erleuchteten Lächeln lesen wird. Wer nicht bereit für derartige Tiefe ist, wird seine Message vielleicht als amerikanischen Pathos abtun. Man sollte schon wirklich offen sein und Johns kleines Buchjuwel, sogar wie eine Art Chance sehen das eigene Leben und das was man darin tut zu hinterfragen und vielleicht wirst du dann genau wie John "nie mehr zu einem Leben auf der anderen Seite des Tors zurückkehren" das uns durch das Lesen dieser Lektüre geöffnet wurde. Eine Extra Portion GLÜCK eben, die dein ganzes Leben wie Puderzucker überziehen könnte, wenn du es zulässt. Bon Appetit!





2 Kommentare:

  1. Oh ja wie wahr, sehr schön geschrieben. Ich habe dieses Buch auch mit einem "erleuchteten Lächeln" gelesen. Ich bin, seit ich dieses Buch gelesen habe, auf der Suche nach dem Glück und somit auch auf deinen Blog gestoßen. Du machst das wirklich gut, vielen Dank dafür :) Liebe Grüße Yvonne

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    1. Ich grüße dich liebe Yvonne,

      ganz großes Danke für diese schönen und lieben Zeilen von Dir! Ich freue mich, dass du ins "GLÜCKSnest" gestolpert bist und freue mich natürlich, dich hier in Zukunft öfter mal zu begrüßen.

      Auf der Suche nach dem GLÜCK auch weiterhin viel Erfolg für dich.

      Allerliebste Grüße,
      N

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